Die P-3C Orion, das Schweizer Taschenmesser der Marine

Die P-3C Orion, das Schweizer Taschenmesser der Marine
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Die P-3C Orion der Marine ist das größte Kampfflugzeug der Bundeswehr. Seit 2006 sind acht Maschinen des Typs im Marinefliegergeschwader 3 „Graf Zeppelin“ auf dem Fliegerhorst Nordholz in der Nähe von Cuxhaven beheimatet. Offiziell ist die viermotorige Orion ein Waffensystem zur U-Boot-Jagd und Seeraumüberwachung. In der Realität jedoch gehen die Fähigkeiten des Flugzeugs, auch dank regelmäßiger Upgrades, weit darüber hinaus. Mit ihren Möglichkeiten sei die P-3C quasi das Schweizer Taschenmesser der Marine, wie Fregattenkapitän Heiko Millhahn, Kommandeur der Fliegenden Gruppe im Marinefliegergeschwader 3, im Gespräch mit Sharpeye-Media betonte.Trotz des erfolgreichen Einsatzes der Orion an verschiedenen friedenssichernden Missionen steht das Waffensystem jetzt auf Grund von unkalkulierbaren Verzögerungen bei notwendigen Updates vor dem Aus. 2025 soll die Orion ausgemustert werden.Ein guter Grund für die Fliegerrevue einen Blick auf die bewegte Geschichte der Orion im Einsatz der Deutschen Marine zu werfen.

Die P-3C Orion, das Schweizer Taschenmesser der Marine

Ersatz für die Atlantic

Ab Anfang der 1990er Jahre beschäftigte sich die Marine mit der Beschaffung eines Ersatzes für die alternde Breguet Atlantic BR 1150. Auf Grund der damaligen politischen Entspannung stand das Projekt jedoch nicht sehr weit oben auf der Prioritätenliste. Zwischenzeitlich gab es sogar Überlegungen, die Seeraumüberwachung in der bisherigen Form einzustellen bzw. durch den NATO-Partner Niederlande mit seinen nicht ausgelasteten P-3C Orion erledigen zu lassen. Schlussendlich entschied man sich jedoch gegen eine Fähigkeitslücke im Bereich Seeraumüberwachung bzw. Wirkung gegen Unterwasserziele und für eine Neuanschaffung.Die Suche eines Atlantic-Nachfolgers verlief zäh. Ein gemeinsames Projekt Deutschlands und Italiens wurde vom Ministerio della Difesa aus finanziellen Erwägungen ad acta gelegt.Eine Offerte aus Frankreich über sechs Atlantic Nouevelle Generation (ANG) wurde vom deutschen Verteidigungsministerium ausgeschlagen. Zwar verfügten die ANG im Vergleich mit der Atlantic I über modernste Missions-Ausrüstung, allerdings wollten die Franzosen diesbezüglich nicht sämtliche relevanten Informationen preisgeben. Dadurch wären für die Marine nicht alle Systeme nutzbar gewesen. Zusätzlich wären ein halbes Dutzend Maschinen zur Erfüllung des Auftrags zu wenig.Neuentwicklungen wie die Kawasaki P-1 aus Japan oder die P-8 Poseidon von Boeing waren noch weit vom Erstflug entfernt.Somit kam als Ersatz für die BR 1150 nur die P-3 infrage. Von dem Waffensystem, welches aus der Lockheed L-188 Electra hervorging, wurden seit dem Erstflug 1959 rund 650 Einheiten in verschiedenen Versionen gebaut. Heute ist es nicht nur bei den Marinefliegern zahlreicher Länder im Einsatz. Ebenso wird es von Fischerei- und Zollbehörden für diverse Überwachungsszenarien genutzt. Weitere Varianten der P-3 löschen Feuer oder beobachten das Wetter. In der Tat ein Flugzeug wie ein Schweizer Taschenmesser.

Beschaffung

Bereits 1997 bot Lockheed Martin Deutschland die sogenannte P-3Cplus an. Das Programm wurde jedoch gestoppt, bevor das auch „Orion 2000“ genannte Muster über den Konzeptstatus hinausgekommen war.Wenige Jahre später wurde die Beschaffung konkret. Um ihre Zerstörer mit Tomahawk Marschflugkörpern ausstatten zu können benötigte die niederländische Marine umfangreiche Finanzmittel, in der Folge entschloss man sich die MPA-Rolle in den Streitkräften aufzugeben. 2003 boten die Niederländer dem deutschen Verteidigungsministerium zehn ihrer rund zwanzig Jahre alte P-3C Upgrade II.5 zum Kauf an. Dreizehn von fünfzehn im Bestand befindlichen Flugzeuge sollten auf den sogenannten „CUP“ (Capabilities Upkeep Programme) -Standard gebracht werden. Dieser beinhaltet eine neue Datenverarbeitungsanlage, ein neues Radar, einen neuen Akustikprozessor sowie eine neue ESM-Ausrüstung und SATCOM. Mit diesem umfangreichen Update sollten die Maschinen fit für die nächsten Jahrzehnte gemacht werden.Schlussendlich wurde im November 2004 ein Kaufvertrag über acht der modifizierten Maschinen, Ersatzteile, Flugsimulator, sonstigem Material und die Ausbildung von Flug- sowie Bodenpersonal zu einem kolportierten Preis von 441,52 Millionen Euro geschlossen. Die verbleibenden fünf Orion CPU aus niederländischem Bestand verrichten heute ihren Dienst bei der portugiesischen Marine.Ausgebildet wurden die deutschen Crews auf dem niederländischen Marinestützpunkt in Valkenburg. Dabei dauerte die Qualifikation des taktischen Personals rund ein Jahr, jene der Cockpitbesatzungen etwa 18 Monate.Am 17.03.2006 schließlich landete die erste P-3C Orion mit deutschen Hoheitszeichen in Nordholz. Die weiteren Maschinen folgten bis Ende Juni desselben Jahres.Im Jahr 2011 komplettierte eine neunte P-3 den Bestand. Das Flugzeug wurde von der US-Navy ausgemustert und kam mit ihrem letzten Flug nach Nordholz. Diese nicht mehr flugfähige P-3 dient heute als Maintenance Trainer Aircraft (MTA) der Ausbildung von Mechanikern und weiteren Wartungspersonals.

Im Einsatz

In einem realistischen Einsatzszenario ist die P-3 quasi das Auge und das Ohr der Flotte. Sie identifiziert Über- und Unterwasserziele und ermittelt deren Zieldaten für die Waffenträger. Mit Hilfe von aktiven sowie passivem Sonarbojen als auch dem Magnetanomalie-Detektor im Heckstachel kann die Orion U-Boote aufspüren und, falls erforderlich, selbständig mit Torpedos bekämpfen.In den meisten der zur Zeit rund 2.000 jährlichen Flugstunden fungiert die Orion jedoch als fliegendes Auge. Das elektro-optische Kamerasystem MX20 mit seinen zwei HD-Kameras (Weitwinkel und Tele), einem Infrarotsensor und einem Laser-Entfernungsmesser ist dabei das wichtigste Instrument.Regelmäßig Einsatzroutinen sind Aufklärungsmissionen über der Ostsee. Größtes Interesse gilt dabei russischen Bewegungen, Manövern und etwaigen Aufklärung von Prototypen. Die gesammelten Daten werden anschließend zunächst in der Bodenstation in Nordholz ausgewertet und anschließend dem Marinekommando gemeldet.

Hin und wieder unterstützt die Orion SAR-Missionen über der Nord- und Ostsee. Durch ihre Ausrüstung gepaart mit einer hohen Geschwindigkeit kann das Flugzeug in kurzer Zeit ein großes Gebiet nach vermissten Personen absuchen und Schiffe oder Hubschrauber mit lebensrettenden Koordinaten versorgen. Bei der Suche nach einer über Bord gegangenen Soldatin der Gorch Fock im Jahr 2008 blieb eine P-3C 13 Stunden, dem bisherigen Höchstwert der deutschen Orion-Flotte, in der Luft. Falls es die taktische Situation erfordert wird bei längeren Missionen gelegentlich ein Triebwerk abgestellt. Der Rekordflug erforderte es jedoch, dass zwei Triebwerke zum Kerosinsparen abgeschaltet werden mussten. Trotzdem blieb das Flugzeug stabil und konnte den Flug sicher zu Ende bringen. Diese Robustheit macht das Flugzeug bei ihren Piloten sehr beliebt.Auf solch langen Flügen gelüstet es der Besatzung mitunter nach einer frisch gebrühten Bohne. Auch für diesen hochsensiblen Bereich hält das Schweizer Taschenmesser die richtigen Werkzeuge bereit. Die Orion ist sowohl mit einer Kaffeemaschine, als auch mit einem Ofen ausgestattet. In diesem werden, wie in jedem zivilen Passagierflugzeug, klassische, hungerstillende Economy-Luftfahrtmenüs erhitzt.

Einsatz im Ausland

Das Waffensystem P-3C und seine Besatzungen haben sich darüber hinaus auch bei Auslandseinsätzen bewährt.Im Rahmen der durch UN Resolutionen legitimierten Operationen „Enduring Freedom“ bzw. „Atalanta“ verlegen seit 2008 regelmäßig eine, selten zwei Orion zur Unterstützung weiterer Marineverbände nach Dschibuti an das Horn von Afrika. Der Seefernaufklärer P-3C Orion ist als „Fliegende Auge“ mit hochmoderner Sensorik ausgerüstet und eine unverzichtbare Ergänzung zur Aufklärungsfähigkeit im Einsatzgebiet, welches etwa die Größe von Europa aufweist. Die Orion kann mit ihrem Radar sämtliche Schiffe erfassen und somit ein aktuelles Lagebild an die Kriegsschiffe im Seegebiet weitergeben. Vor allem bei der Aufklärung von bekannten Piratencamps spielt der Seefernaufklärer eine wichtige Rolle. Primäre Aufgabe der EUNAVFOR (European Naval Forces) ATALANTA besteht darin, dass die Schiffe vom UN World Food Programme (WFP) sicher in die Häfen Somalias geleitet werden. Weitere Bestandteile des Mandates sind der Schutz der Gewässer vor Terroristen bzw. im weiteren Verlauf vor allem vor Piraten.Unter anderem behielten die Orion im Jahre 2009 die von somalischen Seeräubern gekaperten deutschen Schiffe „Hansa Stavanger“ sowie die wenige Monate später gehijackte MV Taipan buchstäblich im Auge. Insbesondere bei der Taipan war die Aufklärungsarbeit sowie die Funktion als Kommunikationsschaltzentrale der P-3C maßgeblich verantwortlich für das unblutige Ende der Entführung.Doch nicht nur über der See waren die Orion elementarer Bestandteil zahlreicher erfolgreicher Missionen. Ferner wurden durch Aufklärung von Landstrichen unter anderem französische Spezialkräfte bei Landemissionen unterstützt.Somit ist es auch ein Verdienst der Vielseitigkeit des Waffensystems P-3C, dass die Gewässer vor Somalia nach dem Höhepunkt der Piratenaktivitäten in 2011 deutlich sicherer geworden sind. Aus diesem Grund gibt es seit 2015 keine ganzjährigen Verlegungen mehr in das Gebiet. Bis 2019 war jeweils eine Maschine in der Zwischenmonsunzeit, also von März bis Juni sowie September bis Weihnachten, vor Ort. In dieser Zeit steigt die Wahrscheinlichkeit von Piratenangriffen ob der ruhigeren See deutlich. Das Mandat für „Atalanta“ endet in diesem Jahr, über eine Fortführung gibt es bisher keine politische Entscheidung.

Ebenfalls äußerst erfolgreich verlief ein weiterer, wenn auch deutlich kürzerer, Einsatz der Orion im Ausland.2011 unterstütze eine P-3C aus Nordholz die streng geheim gehaltene Evakuierungsmission „Pegasus“. In deren Verlauf wurden 262 Personen von deutschen und englischen Truppen während der Aufstände aus Libyen evakuiert. Während C-160 Transall der Luftwaffe in Nafurah im Osten des Landes landeten um die Männer und Frauen an Bord zu nehmen, patrouillierte die Orion vor der Küste. Schlussendlich konnte die Mission Dank des Zusammenspiels der internationalen Kräfte unblutig zu Ende gebracht werden.

Seit Mitte Juni 2020 beteiligt sich das MFG 3 mit einer Orion an der EU-Mission EUNAVFOR MED Irini. Der Schwerpunkt dieses Einsatzes liegt in der Überwachung des UN-Waffenembargos gegen Libyen. Dabei operiert das Waffensystem auf Grund der Corona-Pandemie von Nordholz aus. Trotz der Herausforderungen, welche der weite Anflug auf das Zielgebiet mit sich bringt, ist Fregattenkapitän Millhahn, selbst als Tactical Coordinator an Bord, mit den gelieferten Ergebnissen hoch zufrieden.

Zahlreiche notwendige Updates

Der anfänglichen Euphorie über das vermeintlich günstige Waffensystem folgte schnell die Ernüchterung. 2010 stellte der Bundesrechnungshof fest, dass die Einsatzbereitschaft des Flugzeuges auf Grund des schlechten Zustands erheblich eingeschränkt sei. In den kommenden vier Jahren mussten rund 570 Millionen Euro in Investitions- und Änderungsmaßnahmen sowie Materialerhaltung aufgewandt werden.Schlechte Nachrichten gab es auch von Lockheed aus den USA: Ohne ein Mid-Life Upgrade (MLU) an systemwichtigen Teilen könne die P-3C über 2025 hinaus nicht mehr eingesetzt werden, da sich nach 12.000 bis 14.000 Flugstunden kritische Risse ausbilden. Des Weiteren neigen die Teile zu einer erhöhten Korrosionsanfälligkeit, was einen erheblichen, unwirtschaftlichen Wartungsaufwand zur Folge hat.Im Detail umfasst das MLU den Austausch der gesamten Mittelstücke der Tragflächen (also die tragenden Teile) und die unbeweglichen Teile des Höhenruders. Zusätzlich muss ein Spant an der Zelle ersetzt werden. Die Teile wurden als sogenannte MLU-K15 Kits in den USA hergestellt und 2016 geliefert. Airbus in Manching ist für die Integration, Installation und Abnahme verantwortlich. Diese, zunächst mit 292,4 Millionen Euro veranschlagten Vorhaben, hätte die Nutzungsdauer der Orion um 15.000 Flugstunden, somit bis in das Jahr 2035, verlängert. Durch die Tragflächenerneuerungen wären gleichzeitig die grundsätzlichen Voraussetzungen für den Einsatz von Lenkflugkörpern geschaffen worden. Eine Maßnahme, durch welche das Wirkspektrum der P-3C nicht unerheblich erweitern worden wäre.

Pro Flugzeug waren für den Teiletausch rund neun Monate angesetzt. Allerdings stellt das komplexe Rewinging unter anderem auf Grund fehlender Erfahrungswerte Airbus vor unerwartet große Probleme. Das Programm läuft seinen zeitlichen Ansprüchen deutlich hinterher. Zwar sind an zwei Maschinen die neuen Tragflächen montiert, allerdings gibt es Verzögerungen im Bereich der Triebwerksgondeln, des Leitwerks und des Rumpfes. Laut aktuellem Rüstungsbericht wird eine Auslieferung der ersten umgebauten Maschine für Herbst/Winter 2020 prognostiziert. Somit zweieinhalb Jahre später als geplant und rund 72 Millionen Euro teurer.Um gesetzliche Vorgaben zu erfüllen und um die Instrumentenflugfähigkeit zu erhalten wären in den nächsten Jahren in diesem Bereich ebenfalls umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen erforderlich gewesen. Diese hätten sowohl die Einrichtungen für die Funk- und Satellitenkommunikation als auch die des Flight Management System sowie der Navigationssensoren betroffen.Mit einem weiteren Upgrade sollte in den kommenden Jahren die komplette Missionsavionik und das taktische Führungssystem der Orion grundlegend erneuert werden. Nach rund vierzehn Jahren im Dienst bei der Bundeswehr wäre es zwingend erforderlich gewesen, die Technik auf den modernsten Stand zu bringen. Sämtliche Rechner, Monitore sowie weitere Hard- und Software sollten modernisiert werden, um der Auftragslage weiterhin gerecht zu werden. In Angesicht der Tatsache, dass in einem der wichtigsten Waffensysteme der Bundeswehr ein altes Linux-System verwendet wird, für welches keine Updates mehr zur Verfügung stehen, hatte diese Maßnahme eine gewisse Dringlichkeit. Dieser Teil der Modernisierung hätte gut 320 Millionen Euro gekostet. Darin enthalten wären auch die Anpassung des Simulators sowie die Installation eines bodengestützten Missionskontrollsystems gewesen. Nach jetzigem Stand würde die komplette Umrüstung aller Maschinen nicht vor 2027 abgeschlossen sein.

Das Verteidigungsministerium zieht die Reißleine

Der Rüstungsberichtbericht 06/2020 zeigt deutlich, die Modernisierung des Waffensystems P-3C Orion droht finanziell wie vom zeitlichen Rahmen unakzeptabel aus dem Ruder zu laufen.So konnten bis heute wichtige Änderungsverträge mit der Industrie, obwohl bereits für 2019 vorgesehen, nicht geschlossen werden. Die Zusammenführung aller Avionikmustereinbauten in einer ersten Orion verzögert sich daher auf unbestimmte Zeit. Die Folgen für die Modernisierung der verbleibenden P-3C sind nicht absehbar.Das Rewinging ist bisher an keinem Flugzeug abgeschlossen. Die industrieseitigen Verzögerungen belaufen sich bereits auf 29 Monate. Erwartet wird eine Auslieferung nicht vor Spätherbst dieses Jahres, etwaige weitere Verspätungen welche der Corona-Pandemie geschuldet sind, konnten bei der Planung jedoch nicht berücksichtigt werden. Folgerichtig gibt es keinen belastbaren Zeitrahmen für die Umrüstung der verbleibenden Maschinen. Sämtliche Verzögerungen wirken sich kritisch auf den Fähigkeitserhalt aus, welcher seitens der NATO und der EU als hoch priorisiert erachtet wird.Schlussendlich kommt man im Rüstungsbericht zu dem Schluss; „Die bestehenden Risiken machen … ggf. die Betrachtung von Handlungsalternativen erforderlich.“Am 16. Juni bestätigte das Verteidigungsministerium, dass alle Modernisierungen ob eines zu hohen finanziellen und technischen Risikos abgebrochen würden. Das bereits weit fortgeschrittene Rewinging an zwei der Orion werde jedoch noch zum Abschluss gebracht und die Flugzeuge schnellstmöglich nach Nordholz überführt.Des Weiteren stellte das BMVg klar, dass die Nutzungsdauer des Waffensystems P-3C somit 2025 ende.

Die Zukunft

Regelmäßig stehen den Marinefliegern in Nordholz derzeit 2-3 Orion für den täglichen Flugbetrieb zur Verfügung. Genug um allen nationalen und internationalen Verpflichtungen allumfänglich bis 2025 nachkommen zu können. Das zeigt zum einen, dass die Substanz der P-3C Orion trotz aller Widrigkeiten grundsätzlich in Ordnung ist. Zum anderen ist die Verfügbarkeit ein Beleg des hohen Ausbildungsstandards und des persönlichen Einsatzes der Soldatinnen und Soldaten in allen Bereichen der Wartung bzw. Instandsetzung.Langfristig, ab 2035, soll das deutsch-französische Projekt Maritime Airborne Weapons System (MAWS) in die Bundeswehr eingeführt werden. Auf der ILA 2018 unterzeichneten beide Länder eine Absichtserklärung zur Entwicklung dieses neuen Seefernaufklärers. Japanischen Medien zu Folge möchte sich Japan mit Technik aus der Kawasaki P-1 daran beteiligen.Für eine Zwischenlösung, welche ab 2025 ihren Dienst verrichten soll, ist die P-1 offenbar keine Option. Zur Debatte stehen hierfür P-8 Poseidon, CASA 235 MPA sowie RAS 72.Bis dahin wird die P-3C Orion, das Schweizer Taschenmesser der Marine mit seinen weitreichenden Fähigkeiten, der Stolz der Marineflieger in Nordholz bleiben.

Quellen:

- Fregattenkapitän Heiko Millhahn- Stabsbootmann Sascha Jonack- Rüstungsbericht Dez. 2019/Juni 2020- Militärische Luftfahrtstrategie 2016- Bundeswehr.de- naval-technology.com- bundeswehr-journal.de- spiegel.de- wikipedia- augengeradeaus.net

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