Artensterben- zerstörende Gier

Artensterben- zerstörende Gier
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Laut Ansicht vieler Wissenschaftler findet vor unseren Augen in diesem Moment das sechste große Artensterben statt. Täglich verschwinden 130 bis 150 Tier- und Pflanzenarten. Für immer. Die biologische Vielfalt wird schneller reduziert als jemals zuvor. Es ist die Gier der Menschheit, die alles niederreißt.

Artensterben- zerstörende Gier

Faszination Natur

Wildlebende Tiere waren meine erste Faszination. In tagelangen Exkursionen erkundete ich mit meinem Freund Nico die Fauna am heimischen Nachtigallenweg. Wir waren Kinder und das wundervolle Stück Natur, unweit der ersten Siedlungen unseres Heimatortes, war unser einzigartiger Regenwald. Nico und ich erforschten die große Diversität der Arten im Ökosystem Nachtigallenweg wie vermutlich niemand vor uns. Wir hätten es verdient, dass das Reservat nach uns benannt wird.In dieser Zeit entstanden einige der schönsten Träume über die Tiere dieser Welt in unseren Köpfen. Leider trennten sich irgendwann die Wege von Nico und mir. Einige unserer gemeinsamen Träume konnte ich mir erfüllen. Ich hoffe, du auch.

Der Blick auf die Realität des gegenwärtigen Massenaussterbens trübt die romantische Sichtweise von einst. Die Natur ist in Gefahr und uns Menschen interessiert es zu wenig.

Lange Rote Liste

Von insgesamt 147.500 erfassten Arten finden sich fast 41.500 auf der Roten Liste der gefährdeten Arten.Ein Viertel der Säugetierarten, jede achte Vogelart, mehr als 30 Prozent der Haie und Rochen sowie 40 Prozent der Amphibienarten sind weltweit vom Aussterben bedroht. In den vergangenen 30 Jahren gab es in Deutschland mehr als 75 Prozent Verlust an Biomasse bei Fluginsekten. Welche Probleme das in Bezug auf Blumen und Bienen mit sich bringt sollte eigentlich jedem klar sein. Sollte.Durch unser Verhalten stirbt die Welt. Nur ist es uns weitestgehend egal. Alle paar Jahre schafft es vielleicht ein trauriger, ausgemergelter Eisbär auf die Titelseiten einschlägiger Magazine. Dann herrscht allerorts Betroffenheit. Für nachhaltige Verbesserungen scheinen diese Bilder dann doch nicht dramatisch genug.

Die tödliche Gier

Die Menschheit vergiftet diese Welt auf so viele unterschiedliche Art und Weisen. Ohne besondere Rücksicht machen wir den Planeten zum Untertan der Gier. Roden den Regenwald für Rinderzucht und Viehfutter. Die Meere ersticken in Plastik, dem Teufel der Zivilisation. Für jeden gefangenen Fisch sterben nahezu vier weitere als ungewollter Beifang.Wir vergiften die Welt für mehr Ertrag in der Landwirtschaft sowie den Abbau von Rohstoffen.Der Klimawandel wird weiterhin nicht wirklich ernst genommen. Es gibt bestenfalls halbherzige Gegenmaßnahmen. In Deutschland setzt man beim vielbeschworenen Mobilitätswandel scheinbar völlig überfordert, lediglich auf hohe Preise für Energie und die Nutzung einer in seinen Grundzügen über 200 Jahre alten Technologie: Dem Fahrrad.

Zeit zu handeln

Vieles lässt sich nicht rückgängig machen. Zu spät ist es vermutlich jedoch nicht. Jeder kann im Alltag einen kleinen Teil beitragen. Einen wirklichen Weg zur Besserung wird es allerdings nur dann geben, wenn die weltweit korrumpierte Politik, in Deutschland nennt man es Lobbyismus, die Gier der Wirtschaft nach immer mehr Profit auf Kosten der Natur (und damit nicht zuletzt des Menschen selbst) Einhalt gebietet. Was den Konzernen quer durch alle Branchen mitunter gestattet wird, ist hanebüchen.

Gegen das Artensterben sowie allen anderen Probleme, welche durch die Verwüstung des Planeten entstehen, kann es nur gemeinsame Lösungen der Weltgemeinschaft geben. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt damit anzufangen. Wäre doch irgendwie ganz schön, wenn auch zukünftige Generationen die Natur in ihrer ganzen Vielfalt entdecken könnten.

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